Lernen und Unterricht

Die Mittelstufe verfolgt die vom kantonalbernischen Lehrplan verlangten Ziele und Kompetenzen. Die Schülerinnen und Schüler erleben Unterricht, der sich mehrheitlich an einem nach Fachgebieten strukturierten Stundenplan orientiert. In der Regel befinden sich die Schülerinnen und Schüler in ihrer Stammklasse. In definierten Projekten jedoch arbeiten sie auch in klassenübergreifenden Lerngruppen. Im Bewusstsein, dass Lernen etwas sehr Individuelles ist, begegnen die Schülerinnen und Schüler nebst gezielten Einführungen und stillen Lernphasen vielfältigen Lehr- und Lernformen.

Begleitete Lernzeit

Ab dem 5. Schuljahr ist die begleitete Lernzeit fest im Stundenplan verankert. In diesem Unterrichtsgefäss gehen die Schülerinnen und Schüler, unterstützt von den Lehrpersonen, individuelle Arbeiten an, planen die einzelnen Arbeits- und Lernschritte, formulieren Teilziele und reflektieren ihr Arbeiten und ihre Leistung. Auch Lernaufträge («Hausaufgaben») können in diesem Unterrichtsgefäss bearbeitet und erledigt werden.

Kooperatives Lernen

Nebst individuellen Lernprozessen stellt in der Mittelstufe das kooperative, zum Teil auch klassenübergreifende Lernen einen Schwerpunkt dar. Sollen dabei eigene Arbeitsprozesse sowie persönliche Fähigkeiten und Kenntnisse mit anderen geteilt, erweitert und angewandt werden, gelingt dies nur im Rahmen einer positiven Arbeits- und Lernatmosphäre und der sozialen Verantwortung. Auf beides wird grosser [AS1] Wert gelegt.

Handlungsorientiertes Lernen

In der Mittelstufe steht besonders im naturwissenschaftlichen Unterricht  das handlungsorientierte Lernen im Zentrum. Genau beobachten und dokumentieren, Fragen stellen, staunen, vermuten, Hypothesen handelnd überprüfen und so neue Erkenntnisse gewinnen – neugierig und engagiert sowie ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten ausbauend [AS1] entdecken die Schülerinnen und Schüler sukzessive die nähere und fernere Welt.

Planarbeit

Auch die Planarbeit stellt ein Unterrichtselement dar, durch welches die Schülerinnen und Schüler ihr Arbeiten und Handeln gezielt und zusehends eigenverantwortlich zu planen und zu gestalten lernen. Bei der Planarbeit werden sie durch differenzierte Aufgabenstellungen gefordert und mittels unterschiedlicher Lernsettings unterstützt.

Der Weg zum Lernerfolg

Zentral ist die stets einfliessende und begleitete Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit dem eigenen Arbeiten und Lernen. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Arbeitstechniken und Lernstrategien kennen und anwenden. Dadurch entwickeln sie ihren eigenen, nutzbringenden Arbeits- und Lernstil. Dieser Prozess ist wichtig für den schulischen Erfolg.

Förderorientiertes Beurteilen und Beurteilungsberichte

Unterstützt wird dieser Prozess durch die förderorientierte Beurteilungsform: Die Lernziele werden beurteilt, jedoch in einer notenfreien Form (übertroffen, erreicht, noch nicht erreicht), die den Schülerinnen und Schülern zeigt, wo Fortschritte erzielt wurden und wo noch Stolpersteine vorliegen. Auf diese Weise kann der Zusammenhang zwischen Arbeitstechnik und Lernstrategie, persönlichem Engagement sowie Wissens- und Kompetenzerweiterung positiv erlebt werden.

Im 3.–6. Schuljahr finden, nebst dem individuellen Austausch, jeweils am Ende des ersten Semesters institutionalisierte Gespräche statt, an welchen Eltern, Kinder, Lehrpersonen und allenfalls Fachpersonen teilnehmen. In diesem Gespräch werden sowohl Beobachtungen dargelegt, die das Sozial-, Arbeits- und Leistungsverhalten der Schülerinnen und Schüler betreffen, als auch Vereinbarungen für das folgende Semester formuliert. Am Ende des Schuljahres erfolgt jeweils ein schriftlicher Bericht. Im 6. Schuljahr wird aufgrund eines allfälligen Übertritts in das Untergymnasium semesterweise ein schriftlicher Beurteilungsbericht abgegeben.